Aortenaneurysma
Eine Aussackung der Hauptschlagader tritt vor allem im Bauchraum auf und kann ab einem Durchmesser von 5-6cm gefährlich werden. Da die Wand der Ader mit zunehmendem Durchmesser dünner und schwächer wird, kann sie einreißen und es zu einem inneren Verbluten kommen.
Die Empfehlung zur operativen Sanierung einer Aussackung liegt bei einem Durchmesser von 5-5,5cm. Abhängig von der Wachstumstendenz und der Form der Aussackung kann es auch angezeigt sein, ein kleineres Aneurysma zu operieren.
Risikofaktoren
Die beiden wesentlichen Risikofaktoren für die Ausbildung eines Aortenaneurysmas sind: männliches Geschlecht und Rauchen. Weniger trägt auch Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, eine koronare Herzkrankheit, eine pAVK und das Vorliegen eines Aneurysmas bei Familienangehörigen zum Risiko bei.
Unsere Therapieverfahren
Es werden zwei operative Verfahren durchgeführt, die beide in unserer Klinik zur Anwendung kommen. Entweder wird über einen Bauchschnitt der erkrankten Anteil der Hauptschlagader durch ein entsprechend eingenähtes Kunstgefäß ersetzt (offene Operation) oder es wird eine Gefäßstütze (Stentprothese) über zwei Schnitte in den Leisten im Gefäß unter Röntgenkontrolle in die Aussackung im Bauch vorgeschoben (endovaskuläre Operation, EVAR), wodurch es zu einer inneren Abdichtung kommt. Die offene Operation wird schon seit Mitte der 50er Jahre erfolgreich durchgeführt, nachdem entsprechende Kunstgefäße entwickelt waren. Seit Anfang der 90er Jahre wurde die endovasculäre Operation ent- und weiterentwickelt. Diese ist deutlich schonender für den Patienten, da der große Bauchschnitt entfällt und das Risiko für einen Blutverlust kleiner ist. Allerdings kommt diese Methode nicht in jedem Fall in Frage, da bei bestimmten anatomischen Gegebenheiten eine feste Verankerung der Stentprothese nicht sicher möglich ist. Welche Methode bei Ihnen in Frage kommt werden wir nach Durchführung einer Comuptertomografie festlegen und Sie beraten.
Nach der Operation werden Sie auf der Intensivstation oder im 24-Stunden-Aufwachraum überwacht. Je nachdem, wie schnell Sie sich wieder erholen ist eine Entlassung nach endovasculärer Operation nach 5 Tagen, bei der offenen Operation nach 8 Tagen möglich.
Nachsorge
Bei der offenen Operation ist eine Kontrolluntersuchung alle 5 Jahre mittels Computertomografie empfohlen. Nach endovasculärer Operation ist eine lebenslange mindestens jährliche Kontrolle, zumindest mittels Ultraschall, im Zweifel durch Computertomografie empfohlen, da es immer im Verlauf zu einerm Verrutschen der Stentprothese und einer damit einhergehenden Undichtigkeit kommen kann, die wiederum ein Rupturrisiko birgt.
Wir werden Ihnen und Ihrem Hausarzt mitteilen, wie oft eine Nachkontrolle erforderlich ist.
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