Carotisstenose
In Deutschland erleiden circa 250.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall, ungefähr 30.000 davon sind durch Engstellen der Halsschlagader ausgelöst, da diese Ader das Blut vom Herzen zum Gehirn transportiert. Schlaganfälle äußern sich durch einseitige Gefühlsstörungen an Armen und/oder Beinen oder entsprechende Lähmungen sowie einseitigen Sehstörungen.
Durch ein rechtzeitiges Erkennen der Engstellen kann mit einer Operation einem Schlaganfall vorgebeugt werden. Auch nach einem akuten Schlaganfall kann eine operative Säuberung der Halsschlagader sinnvoll sein, um einem nochmaligen Schlaganfall zu verhindern.
Ursachen
Die Entstehung von Ablagerungen in den Gefäßwänden, die zu Engstellen und Verschlüssen führt, wird durch erhöhten Blutdruck (arterielle Hypertonie), die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), erhöhte Blutfettwerte (Hypercholesterinämie), eine eingeschränkte Nierenfunktion und das Rauchen (Nikotinabusus) begünstigt. Häufig liegt eine Kombination von verschiedenen Risikofaktoren zugrunde.
Hier finden Sie Informationen, was Sie Ihren Gefäßen Gutes tun können [...].
Unsere Therapieverfahren
In den meisten Fällen stellt die operative Ausschälung der Halsschlagader die sicherste Methode dar. Während der gesamten Operation, aber insbesondere in der Phase, in der das Gefäß abgeklemmt werden muss, wird die Gehirndurchblutung durch Messung der Hirnströme (SEP - somatosensorisch evozierte Potentiale) kontrolliert. Sollte die Durchblutung über die anderen hirnversorgenden Gefäße nicht ausreichen, kann während der Operation kurzfristig ein Röhrchen (Shunt)eingelegt werden, über das weiter Blut fließt (in <5% der Fälle nötig). Vor Beendigung der Operation wird das Ergebnis mittels einer Gefäßdarstellung (Angiografie) im Operationssaal kontrolliert.
Gelegentlich kommt auch ein kathetergestützes Einbringen einer Gefäßstütze (Stent-PTA) in Frage, z.B. wenn bereits Operationen oder Bestrahlungen am Hals vorausgegangen sind.
Nach dem Eingriff ist eine Überwachung im Aufwachraum über Nacht oder auf der Intensivstation bis zum Folgetag nötig, um eine Blutdruckentgleisung zu vermeiden und eine engmaschige Kontrolle auf Schlaganfallsymptome zu gewährleisten. Bereits drei oder vier Tage nach der Operation können Sie in der Regel das Krankenhaus wieder verlassen.
Nachsorge
Es sind halbjährliche Kontrollen mit einem speziellen Ultaschall (Farbduplexsonografie) nötig, um eine Verengung der Gegenseite oder eine erneute Engstelle an der operierten Schlagader rechtzeitig zu erkennen. Lebenslang ist eine leichte Blutverdünnung angezeigt, außer Sie nehmen bereits aus anderen Gründen eine stärkere Blutverdünnung ein.
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